
Trutzkopf
Trutzkopf
Der Trutzkopf ist als Weißnarr eine der drei Wendelsheimer Narrenfiguren.
Eingehauen in den Torbogen-Abschlussstein der alten Kelter, stammt der Trutzkopf von einem tier-mensch-ähnlichen Wesen, einer Fratze, ab.
In der Nähe dieser Kelter befand sich in Stein gehauen die Jahreszahl 1751, woraus geschlossen werden kann, dass auch die Fratze aus dieser Zeit stammt.
Heute findet man diese Fratze im Foyer der neuen Turn- und Festhalle wieder.
Zur Narrenfigur gehören Maske mit Kopfbehang, das Häs, eine Stockkarpatsche, mit welcher die dunklen Mächte und der Winter ausgetrieben werden sollen, zwei Glockenstränge, ein rotes Halstuch, weiße Handschuhe sowie schwarze Schuhe.
Als Weißnarr treten die Trutzköpfe bei jedem Umzug in zweier Reihen auf und hopsen auf den gespielten Trutzkopfmarsch im Takt.
Das Highlight jedes Trutzkopfes ist der Trutzkopftanz am Schmotzigen Dauschdig auf dem Dorfplatz.
Hier tanzen 16 Trutzkopf-Tänzer den traditionellen und von Konrad Amann entworfenen Trutzkopftanz. Dieser wird jährlich nur einmalig am Schmotzigen auf dem Dorfplatz aufgeführt und ist jedes Jahr wieder ein schönes Highlight unserer Flegga-Fasnet.
Das Häs
Als dominierendes Element dieser Narrenfigur besticht die Maske mit ihrem tier-menschen-ähnlichen Ausdruck. Dieser ergibt sich aus dem großen Maul mit zwei Eckzähnen im Unterkiefer, die einen Ring halten, der bis über das Kinn reicht.
Den wulstigen Lippen mit dem gedrehten Oberlippenbart, der kräftigen Nase, den Schlitzaugen, die schräg nach oben verlaufen, und den kleinen spitzen Ohren, ähnlich die einer Katze.
Die Wangen der Maske können sowohl als blatt- als auch als flammenförmig beschrieben werden. Ebenso ist auf der Stirn und über den Augenbrauen ein großes dreiteiliges Blatt erkennbar.
Auf der Grundlage eines gefütterten braunen Nesselstoffs sind etwa 200-220 grüne Stoffblätter schuppenartig aufgenäht. Dabei sind auf beiden Seiten rot-gelbe Blätter eingearbeitet, die als Flammenform in den grünen Blättern als Highlight gesetzt wurden und die Wangenpartie der Maske fortsetzen.
Das Häs des Trutzkopfes besteht aus einem weißen Maleranzug, der von jedem Narr selbst bemalt wird.
An den Säumen von Jacke, Jackenärmel und Hose wird eine Borte mit geometrischen Mustern aufgemalt.
Vorne und Hinten an Jacke und Hose wird das Hässliche mit mit Weinreben inklusive angedeutetem Wurzelstock bemalt. Auf dem Rücken der Jacke ist das Wappen derer von Sundheim mit zwei Ranken umrahmt.
Auf dem linken Ärmel umschließt eine geflochtene Karpatsche mit einem Handgriff aus Rebstockholz das Wendelsheimer Wappen. Am rechten Ärmel ist neben der aufgemalten Karpatsche noch die aufgenähte Registrierungsnummer des einzelnen Maskenträgers zu erkennen.
Die Karpatsche mit einer Länge von 2,20m wird von den Narren aufrecht in der Hand getragen. Der Handgriff ist aus der Wurzel eines Rebstockholzes gearbeitet, der mit einer Messingrosette abschließt.
Diese wird bei den Erwachsenen Trotzköpfen mit einer Rundkrause in Rot verziert - in Anlehnung an ihren Status als Tänzer beim traditionellen Trutzkopftanz.
Aus dem Handgriff erwächst nun der aus Hanf geflochtene, bis zu 70cm Hohe versteifte Teil der Karpatsche, welcher wie ein Zepter getragen werden kann. Daran angeschlossen ist das zum Knallen geeignete Teilstück der Karpatsche.
Hiermit ausgestattet kann der Trutzkopf den Winter und die damit verbundenen dunklen Mächte austreiben.
Den finalen Teil des Trutzkopf-Häs bildet das Geschell, welches jeder Maskenträger an zwei über kreuz liegenden Lederriemen trägt. Jeder Lederriemen ist mit 13 (leichtes Geschell mit 11) vernickelten Narrenrollen aus Bronzeguß versehen. Das Gewicht eines Glockenstranges beläuft sich auf etwa 3 kg.
Schlachtruf der Trutzköpfe:
Trutz - Kopf